Javier Milei: Der Beginn vom Ende der sozialistischen Weltherrschaft?

Wir müssen den Aufbau einer freien Gesellschaft wieder zu einem intellektuellen Abenteuer machen, zu einer Tat des Mutes. Was uns fehlt, ist eine liberale Utopie, …einen wahrhaft liberalen Radikalismus… Die Hauptlektion, die der wahre Liberale aus dem Erfolg der Sozialisten lernen muss, ist, dass es ihr Mut zur Utopie war, der ihnen die Unterstützung der Intellektuellen und damit einen Einfluss auf die öffentliche Meinung verschaffte, die täglich das möglich macht, was erst kürzlich noch völlig unerreichbar schien..». (F.-A. Hayek, The Intellectuals and Socialism», 1949). 

Heute haben wir alles: Die Theorie, den Machbarkeitsnachweis und Hayeks liberale Utopie

Murray Rothbard präsentierte mit dem libertären Manifest „For a New Liberty“ 1973 die theoretischen Grundlagen einer radikal libertären Gesellschaft, und Javier Milei, der neu gewählte Präsident Argentiniens, zeigt, dass diese Ideen demokratische Wahlen gewinnen können. Ist es denkbar, dass diese Faktoren, zusammen mit der unten vorgestellten liberalen Utopie «OboxPlanet», einen Paradigmenwechsel weg vom Sozialismus und hin zur Freiheit einleiten können? Werden sie bald „täglich möglich machen, was vor kurzem noch völlig fern schien“?

Von Marx zu Rothbard

Sozialismus, wie Hans Hermann Hoppe in „A Theory of Socialism and Capitalism“ erklärt, bedeutet staatliche Aggression gegen Eigentum. Das Kommunistische Manifest von 1848 von Marx und Engels skizzierte den Weg zu einem sozialistischen Paradies durch eine Diktatur des Proletariats. Es dauerte 125 Jahre, bis Rothbards „For a New Liberty“ einen konsequenten Gegenentwurf hervorbrachte, die Skizze einer radikal libertären Gesellschaft ohne Staaten.

Die sozialistischen Ikonen

Der Erfolg des Sozialismus, ausgelöst durch das Kommunistische Manifest, führte zu Ikonen wie Lenin, Peron, Guevara und sogar Greta Thunberg. Im Gegensatz dazu gab es nur wenige liberale Ikonen, die oft defensiv waren. Selbst Figuren wie Reagan und Thatcher konnten nur ein vorübergehendes Feuer der Hoffnung auf Freiheit entfachen, das bald von der nächsten Welle des Etatismus erstickt wurde.

Milei, Lenin der Freiheit?

Mileis Wahl stellt einen bedeutenden Meilenstein dar. Seine Rhetorik und Visionen spiegeln Rothbards Lehren wider. Er will mit seinem Schlachtruf «Afuera» die Bürokratie nicht verringern, sondern eliminieren und staatliche Funktionen dem Markt übergeben. Seine Rhetorik bleibt auch nach Monaten im Amt unnachgiebig. Er bezeichnet sich als Anarcho-kapitalist und selbst im Löwenkäfig, beim WEF in Davos, argumentierte er kompromisslos libertär. Bisher hat sein politischer Erfolg die meisten Erwartungen übertroffen und dies wird hoffentlich andere Politiker ermutigen, ihre Kämpfe mit dem radikal liberalen Leitstern vor Augen zu führen. Dann würde Milei die Rolle von Lenin für die Sache der Freiheit spielen.

Der Ruf nach einer liberalen Utopie

Mileis politischer Erfolg liegt, wie er selbst sagt, einerseits in seinen Überzeugungen, seiner Fähigkeit, Rothbards Ideen zu vermitteln und andererseits im Elend Argentiniens. In westlichen Nationen sind Hyperinflation und Massenverarmung nicht unmittelbar bevorstehend. Wir können darum nicht mit der Not spielen, sondern müssen die Menschen mit einer positiven Vision gewinnen, so wie es Friedrich von Hayek im Zitat am Anfang dieses Artikels formuliert.

Die Antwort auf Hayek: der OboxPlanet. 

Mein Vorschlag für den Ersatz sozialistischer Träume, ist einfach. Wir nehmen unsere Welt mit all ihren Ideologien und politischen Spannungen, packen sie in eine Box und stellen sie beiseite. Jetzt stellen wir uns einen „Planeten außerhalb der Box“ oder „OboxPlanet“ vor, der eine Kopie der Erde ist, aber ohne Staaten, Grenzen, Gesetzgeber, Steuern, Bürokratie oder Armeen.

Der OboxPlanet ist eine staatenlose Version der Erde und er lädt uns ein, ihn zu entdecken. Der erste Weg ist unsere Vorstellungskraft und die rasch wachsende anarcho-kapitalistischer Literatur. Der zweite Weg ist die Website www.oboxplanet.com, ein virtuelles Touristen-Informationszentrum. Die Seite präsentiert dreißig Themen, die sowohl grundlegende Fragen wie Gesundheitswesen, Recht und Ordnung besprechen als auch jugendliche Themen wie Diskriminierung, Sex und Drogen oder Tierschutz. Wir können sofort sehen, warum eine solche Gesellschaft unendlich wohlhabender, friedlicher und moralischer ist.

Verglichen mit den trüben, nebeligen, widersprüchlichen und diskreditierten sozialistischen Träumen hat unser staatenloser Planet mehrere Vorteile: Er ist intellektuell konsistenter, herausfordernder, glaubwürdiger und viel unterhaltsamer. Und er hat einen unmittelbaren persönlichen Vorteil für jeden Besucher: Er bietet mehr Gelassenheit und Optimismus im Leben.

Ihr persönlicher Nutzen: Ein besseres Leben

Lösungen für politische Probleme ohne staatliches Eingreifen zu entdecken, fördert Gelassenheit und Optimismus. Wer Alternativen kennt, wird, die reale Politik kritischer und mit weniger Angst zu betrachten, was letztendlich zu einem entspannteren und gesünderen Leben führt.

Und jetzt ist es Zeit für Spass. Nehmen wir an, die Idee des OboxPlaneten verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Kinder spielen Videospiele, und Hollywood produziert Filme, die auf diesem Planeten handeln, Schulen haben einen „OboxPlanet-Tag“ im Lehrplan, und Universitäten beauftragen Forschungen zur Umsetzung. Schritt für Schritt verdrängt der staatenlose Planet den sozialistischen Leitstern, und wer weiß, was als Nächstes passiert?

Der nächste Fall der Berliner Mauer

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Vor nur 40 Jahren gab es den kommunistischen Osten, den freien Westen und den Eisernen Vorhang, der die beiden trennte. Für mich und viele Zeitgenossen war die Wahrscheinlichkeit, dass diese Machtblöcke zu unseren Lebzeiten verschwinden würden, in etwa gleich hoch wie dass Kühe fliegen lernen. Und dann geschah das Unvorstellbare. Die Berliner Mauer fiel praktisch über Nacht, gefolgt vom Zusammenbruch der kommunistischen Regime, mit überraschend wenig Blutvergießen.

Im Nachhinein ist man immer schlauer. Einer der Hauptgründe war die einfache Tatsache, dass die Menschen im Osten von einer besseren Welt im Westen wussten. Solange es auch nur einen Hauch von Fortschritt in Ostdeutschland gab, war der Unterschied zum Westen erträglich. Als die Zukunftsaussichten in der DDR in den 1980er Jahren verblassten, drehte sich das Blatt. Vierzig Jahre sorgfältige staatliche Indoktrination, durchgeführt mit rücksichtsloser Präzision, möglicherweise der perfekteste Überwachungsstaat in der Menschheitsgeschichte, verdampften zu nichts.

Der OboxPlanet, das Bild eines staatenlosen Planeten, ist das Westdeutschland unserer gegenwärtigen Welt. Er zeigt in Bildern und Geschichten, wie eine Welt ohne Staat funktionieren könnte und warum eine solche Gesellschaft friedlicher und wohlhabender wäre. Warum sollten wir nicht auf einen weiteren Fall der Berliner Mauer hoffen, diesmal für die Institution des Staates selbst?

Das Szenario ist einfach. Die Menschen wachen eines Morgens auf und denken:

• Warum sollte ich einer Gruppe von Fremden erlauben, mein Leben zu diktieren?

• Warum sollte ich die Hälfte meines Einkommens dem Staat geben?

• Wie könnten Parlamentarier und Bürokraten, selbst mit den besten Absichten, wissen, was das Beste für mich ist?

• Was gibt ihnen, Menschen, die mich kaum kennen, das Recht dazu?

Sobald eine kritische Masse von Individuen aufhört, staatliche Anordnungen zu befolgen, werden die Staaten verschwinden. Ist das vorstellbar? Absolut. Ist es wahrscheinlich? Ich hoffe es sehr.

Ein Aufruf zum Handeln: Viva la Libertad, Carajo!

Wie können Sie die Chancen der Freiheit fördern? Unter anderem, indem Sie am Aufbau und der Verbreitung einer libertären Utopie wie dem OboxPlanet teilnehmen. Dann können wir abwarten und beobachten, wie der Gegenentwurf zu sozialistischen Utopien seine subversive Wirkung entfaltet.

Abschließend und zu Ehren von Milei: Viva la libertad, carajo!

Thomas Jacob studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Zürich, war Pilot bei Swissair und arbeitet jetzt im Versicherungssektor. 1981 wurde er Rand-Minarchist und 1990 Hoppe-Anarchist. Er hat vier Kinder und lebt mit seiner Frau und den beiden jüngeren in Zürich.

Hier geht’s zum vollständigen Artikel beim Liberalen Institut.

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